Schüleraustausch – Fakten und Trends

Ein Interview mit Thomas Terbeck

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GESCHRIEBEN VON: VON THOMAS TERBECK, WELTWEISER OREN, FRAUEN UND JUGEND
ERSCHIENEN IN: (NIX FÜR) STUBENHOCKER.
DIE ZEITUNG FÜR AUSLANDSAUFENTHALTE,
NR. 7 / 2017, S. 20

Stubenhocker: Auch in diesem Jahr hat der unabhängige Bildungsberatungsdienst weltweiser im Rahmen seiner Studie diverse Daten rund um den Schüleraustausch erhoben und Statistiken erstellt. Welche aktuellen Trends zeichnen sich ab?

Thomas Terbeck: Nach wie vor zieht es viele Tausend Schülerinnen und Schüler zu einem Gastschulaufenthaltin die Ferne. Im Schuljahr 2016/2017 sind es rund 12.500 deutsche Jugendliche, die an einem von einer Austauschorganisation durchgeführten, mindestens dreimonatigen Schüleraustauschprogramm an öffentlichen Schulen teilnehmen. Bedauerlicherweise mussten wir aber auch im sechsten Jahr in Folge einen Rückgang der Teilnehmerzahlen feststellen. Die Popularität der englischsprachigen Länder bleibt jedoch ungebrochen: Die USA sind weiterhin das mit Abstand beliebteste Ziel im Schüleraustausch. Es folgen Kanada, Neuseeland, Großbritannien, Australien und Irland. Bei den nicht-englischsprachigen Ländern wurde Frankreich erstmals von Costa Rica überholt.

Stubenhocker: Woran könnte es liegen, dass die Teilnehmerzahlen im Schüleraustausch rückläufig sind?

Thomas Terbeck: Wir gehen davon aus, dass diese Entwicklung immer noch eine Art „Nachbeben“ der Schulzeitverkürzung im Zuge von G8 ist. Dabei scheinen weniger die in der Regel problemlos zu meisternden formalen Hürden eine Rolle zu spielen als vielmehr die auf verschiedenen Ebenen verbreitete Unsicherheit bei Schülern, Eltern und Lehrern. Auch die derzeitige weltpolitische Situation trägt sicherlich ihren Teil dazu bei.

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Stubenhocker: Es fallen oftmals Begriffe wie Völkerverständigung, Weltoffenheit oder auch Persönlichkeitsentwicklung und Selbstständigkeit. Aber was genau ist eigentlich der Mehrwert eines mehrmonatigen Auslandsaufenthaltes in jungen Jahren?

Thomas Terbeck: Jeder Mensch macht natürlich seine ganz eigenen Erfahrungen, die unter anderem davon abhängen, wie sehr man sich auf das Leben im Gastland einlässt. Fakt ist jedoch, dass ein mehrmonatiger Schulaufenthalt im Ausland die Möglichkeit birgt, ein Land, dessen Kultur und das Schulsystem intensiv zu erleben. Das Leben in einer Gastfamilie, mit allem, was dazu gehört, trägt zur Anpassungsfähigkeit und Kompromissbereitschaft bei. Die Jugendlichen lernen, Probleme eigenständig zu lösen, verantwortungsvoll Entscheidungen zu treffen und an diesen Erfahrungen zu wachsen. Dazu bietet ein solches Auslandsjahr die Chance, seine eigenen Normen, Werte und Verhaltensweisen kritisch zu überprüfen und gleichzeitig andere Standpunkte kennen und akzeptieren zu lernen. So erhält der Austausch zusätzlich eine wichtige gesamtgesellschaftliche Funktion: Das „Andere“ wird zum Vertrauten, Fremde werden zu Freunden, und Stück für Stück wird am Fundament verbreiteter Vorurteile gesägt.

Stubenhocker: Welche ersten Schritte sollten Jugendliche unternehmen, die sich für einen Schüleraustausch interessieren?

Thomas Terbeck: Wer seinen Traum vom Schulaufenthalt im Ausland zum konkreten Plan machen möchte, ist zunächst auf derJugendBildungsmesseJuBi gut aufgehoben. Auf der Messe können Familien Kontakte zu Austauschorganisationen knüpfen und sich zu den verschiedenen Programmvarianten beraten lassen. Da die Angebote keineswegs homogen sind, kommt man zudem um einen umfassenden Anbieter-Vergleich nicht herum. Unser Ratgeber Handbuch Fernweh kann die Auswahl erleichtern, da er detaillierte Preis-Leistungs-Tabellen zu beliebten Gastländern enthält. Er bietet zudem eine gute Möglichkeit, in das Thema Schüleraustausch einzusteigen und sich das nötige Know-how anzueignen.

Stubenhocker: Vielen Dank für das informative Gespräch!

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