Leonies Zeit im Schildkröten Projekt
Nur drei Wochen, nachdem Leonie aus Niedersachsen ihr EduCare-Jahr – eine Variante des beliebten Au-pair Programms – mit Stepin beendet hatte, stürzte sie sich auch schon in ihr nächstes großes Abenteuer: Freiwilligenarbeit auf Bali. 11.769 km entfernt von ihrer Heimat hat die 21-Jährige als Volunteer in einer Schildkrötenauffangstation gearbeitet und ist in die indonesische Kultur eingetaucht. In ihrem Erfahrungsbericht beschreibt Leonie die Kulturwoche in Ubud und ihre Zeit im auf der Insel Nusa Penida.
Nachdem ich meinen Koffer erneut gepackt hatte, konnte es auch schon losgehen. Auf Bali angekommen, erwartete mich zuerst die Kulturwoche, in der ich die anderen Volunteers kennenlernen und ein Verständnis für Indonesien bekommen durfte. Die ersten Freundschaften wurden im Handumdrehen mit meinen Zimmernachbarinnen geschlossen und die Entdeckungstour von Ubud und Umgebung konnte starten. Es standen unter anderem ein Stadtrundgang, die Erkundung der „Affen-Straße“ und ein Marktbesuch auf dem Plan. Auf der „Affen-Straße“ laufen die Affen frei herum und man muss aufpassen, dass sie einem nicht die Wasserflasche oder den Rucksack klauen. Auf dem Markt angekommen, war es besonders wichtig, mit den Verkäufern zu handeln. Das war erstmal gar nicht so einfach – vor allem mit der fremden Währung. In Indonesien wird alles in Rupiah bezahlt, aber diese Hürde ließ sich schnell überwinden.
An einem anderen Tag ging es auf ein Reisfeld, was sehr interessant war, und die Natur war wirklich wunderschön. Im Anschluss hatten wir noch Sprachunterricht auf Bassa – der indonesischen Sprache auf Bali, bei dem ich einige leichte Wörter zur Verständigung gelernt habe. Während der Kulturwoche konnten wir außerdem an einem Batik-Kurs teilnehmen, wir haben die Religion kennengelernt und den „Holy Temple“, in dem gebetet und heiliges Wasser getrunken wird, besucht. Hierfür ist eine bestimmte Kleiderordnung vorgeschrieben: Es wird ein langes Tuch getragen, welches als Rock gewickelt und mit einem Tuch als Gürtel verschlossen wird. Diesen sogenannten Sarong kombiniert man mit einem schulterbedeckenden T-Shirt. Der Besuch des heiligen Tempels war beeindruckend und unglaublich spannend. Die anderen Teilnehmer der Kulturwoche kamen aus aller Welt, um gemeinsam in dem Projekt zu arbeiten – das war einfach unbeschreiblich toll.
Das Schildkröten Projekt
Nach dem Wochenende, welches man frei gestalten konnte, hieß es für mich wieder: Koffer packen und weiter. Denn nun ging es mit dem Speed Boat auf die 45 Minuten entfernte Insel Nusa Penida. In der neuen Unterkunft mit ungefähr 60 anderen Freiwilligen erwartete mich die Arbeit mit den verletzten oder verwaisten Meeresschildkröten. Auf dem Stundenplan stand: Schildkröten füttern und sichergehen, dass alle ihr Futter fressen. Ansonsten wurden die Schildkröten noch einmal getrennt gefüttert, um sicherzustellen, dass alle wirklich genug gefressen hatten. Die kleinen Baby-Schildkröten wurden aus der Hand gefüttert, da sie noch nicht selbst nach ihrem Essen tauchen konnten. Es machte sehr viel Spaß, sich um die Schildkröten zu kümmern und zu schauen, ob alle gesund sind. Außerdem durften wir die Schildkrötenpanzer vorsichtig von beiden Seiten mit einer Zahnbürste reinigen, die Aquarien sauber halten und braunes und grünes Seegras als Futter für die Schildkröten sammeln.
Sonstige Volunteer-Arbeiten
Wir Volunteers waren auch dafür verantwortlich, dass der Strand sauber gehalten wird, damit sich keine Schildkröte im Müll, der im Meer herumschwimmt, verfängt. Oft verwechseln die Schildkröten das herumliegende Plastik mit Quallen und werden vom Verzehr des Mülls sehr krank oder verfangen sich und haben schmerzhafte Verletzungen. Fast jeden Freitag findet in Nusa Penida ein sogenanntes „Turtle Release“ statt. Das bedeutet, dass ein oder zwei Schildkröten, die gesund und stark genug für den Ozean sind, wieder zurück ins große offene Meer gelassen werden. Hierfür werden sie auf den Sand gelegt und dann krabbeln sie selbstständig ins Meer. Das war eine so wunderschöne Erfahrung, die ich in meinem Leben bestimmt nicht vergessen werde. Neben der Arbeit mit den Schildkröten brachten wir den Kindern vor Ort einfache englische Wörter bei. Meine Zeit auf der Insel verging wie im Flug und schnell hieß es für mich schon wieder Abschied nehmen von den anderen Helfern, wobei auch die eine oder andere Träne floss.
Mein Fazit
Während meines Aufenthalts in Indonesien habe ich sehr viele schöne Erfahrungen gesammelt, Menschen aus aller Welt kennengelernt und tolle neue Freundschaften geschlossen. Außerdem bin ich einer anderen Kultur näher gekommen und habe als Volunteer etwas zu dem Projekt beigetragen. Es war so wunderschön, den Schildkröten zu helfen und sie im Anschluss wieder in den großen, weiten, farbenfrohen Ozean zu entlassen, in dem sie hoffentlich ein sicheres und erfülltes langes Leben haben, im kristallklaren Wasser davonschwimmen und die großen weiten Meere erkunden. Aus diesem Grund ist es auch extrem wichtig, dass wir uns um unsere Umwelt kümmern, sodass insbesondere die Meere nicht noch mehr verschmutzt werden und sich die Tiere nicht in dem verursachten Müll verfangen können. Das Freiwilligenprojekt verdeutlicht, wie entscheidend es ist, dass wir uns alle gemeinsam um unseren Planeten kümmern, und dass Volunteer-Arbeit eine sehr gute Möglichkeit ist, gemeinsam anzupacken, um gemeinsam etwas zu erreichen. Es war fürmich eine unglaubliche Erfahrung, für die ich sehr dankbar bin. Ich freue mich schon auf mein nächstes großes Abenteuer mit Stepin.
Stepin GmbH
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