Vom Studium in Las Vegas bis zum Super Bowl
Über das Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP)
Das Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP) ist ein Stipendienprogramm des Deutschen Bundestags in
Zusammenarbeit mit dem US-Kongress. Es ermöglicht Schülern und jungen Berufstätigen, ein Jahr in den USA
zu verbringen, dort zur Schule zu gehen oder zu arbeiten und in einer Gastfamilie zu leben. Ziel des Programms
ist es, den interkulturellen Austausch zu fördern, junge Menschen für gesellschaftliches und politisches
Engagement zu begeistern und ihnen wertvolle Erfahrungen in einem anderen Land zu ermöglichen.
Mein Aufenthalt in den USA
Dank des PPP-Programms hatte ich die Möglichkeit, mein Auslandsjahr in den USA zu verbringen. Meine Zeit verbrachte ich in Las Vegas, Nevada.
Dort lebte ich in einer Gastfamilie, die aus meiner Gastmutter und meinem sechzehnjährigen Gastbruder bestand. Meine Gastmutter stammt ursprünglich aus Guatemala und zog in ihren frühen Zwanzigern mit ihrer Familie in die USA.
Das Leben mit meiner Gastfamilie
Bevor ich in die USA reiste, hatte ich gehofft, in einem Studentenwohnheim auf dem Campus untergebracht zu werden, da ich in Deutschland bereits in einer WG lebte und befürchtete, mich wieder an familiäre Strukturen gewöhnen zu müssen. Doch meine Bedenken erwiesen sich als unbegründet. Meine Gastmutter achtete darauf, dass ich meine Freiheiten hatte, unterstützte mich aber auch, wenn ich Hilfe brauchte und ich hatte jederzeit die Möglichkeit, an Familienaktivitäten
teilzunehmen.
Mein Studium an der University of Nevada, Las Vegas (UNLV)
Während meines Aufenthalts studierte ich an der University of Nevada, Las Vegas (UNLV) Hospitality. Auch meine Gastmutter nahm an Onlinekursen teil, während sie als Grundschullehrerin arbeitete. Diese Gemeinsamkeit, die wir teilten war eine super Erfahrung: Sie konnte mir viel über die Universität erzählen, wir besuchten gemeinsam Veranstaltungen, und sie teilte mir regelmäßig Informationen und Veranstaltungshinweise wodurch ich viele Möglichkeiten erhielt, mich aktiv am Universitätsleben zu beteiligen.
Besondere Erlebnisse und Erfahrungen
Civic Education Workshop in Washington, D.C.
In der zweiten Januarwoche (vom 8. bis 11. Januar) nahmen alle 75 PPP-Stipendiaten am Civic Education
Workshop in Washington, D.C. teil.
Auf der Tagesordnung standen:
– ein Besuch in der deutschen Botschaft
– ein Treffen mit dem deutschen Botschafter Andreas Michaelis zu einer Fragerunde und einem gemeinsamen Mittagessen
– ein Besuch des Smithsonian National Museum of Natural History
– ein Stopp am Weißen Haus
– ein Besuch des Capitol Hill mit einem Treffen mit der Kongressabgeordneten Dina Titus aus Nevada
– gemeinsamer Bowlingabend mit anschließendem Besuch einer Karaokebar
Super Bowl in Las Vegas
Ein weiteres unvergessliches Erlebnis war der Super Bowl am 11. Februar in Las Vegas. Ich hatte die seltene Gelegenheit, gemeinsam mit etwa 100 anderen
Studenten meiner Universität die amerikanische Flagge während der Nationalhymne ins Stadion zu tragen. Zwei Tage zuvor fand eine Probe im Stadion statt, um den Ablauf genau einzuüben.
Am Spieltag war die Atmosphäre überwältigend. Über Kopfhörer erhielten wir Anweisungen, wann und wo wir uns bewegen sollten. Während der Hymne war
das gesamte Stadion still, nur Reba McEntire sang. Nachdem wir die Flagge eingerollt hatten, wurden wir mit Schulbussen zurückgebracht. Den restlichen
Abend verbrachte ich mit meiner Gastmutter, mit der ich die Halbzeitshow und das Spiel verfolgte – natürlich haben wir wie fast ganz Las Vegas für die 49ers mitgefiebert.
Reisen nach Programmende
Nach dem offiziellen Ende des Programms hatten wir die Möglichkeit, drei
weitere Wochen in den USA zu bleiben und das Land weiter zu erkunden.
Mit fünf anderen PPP-Stipendiaten reiste ich durch den Yellowstone- und Grand-Teton-Nationalpark, danach
weiter durch Kalifornien und schließlich sogar noch eine Woche nach Hawaii. Die atemberaubende Natur, die
abwechslungsreichen Landschaften und die Möglichkeit, diese Reise gemeinsam mit anderen zu erleben, waren
ein einmaliges Erlebnis, das mein Auslandsjahr perfekt abrundete.
Fazit
Mein Jahr mit dem PPP-Programm war eine bereichernde und prägende Erfahrung. Die Möglichkeit, in einer
internationalen Gastfamilie zu leben, an einer US-amerikanischen Universität zu studieren und kulturelle
Unterschiede hautnah zu erleben, hat meinen Horizont erweitert. Ich habe nicht nur meine Sprachkenntnisse
verbessert, sondern auch wertvolle Einblicke in das amerikanische Bildungssystem, die Kultur und den Alltag
gewonnen. Ich kann das PPP-Programm jedem empfehlen, der offen für neue Erfahrungen ist, sich
weiterentwickeln möchte und Lust auf ein interkulturelles Abenteuer hat.
Celina Breuer, 25, ist Betriebswirtin und bekam nach ihrem Studium die einzigartige Möglichkeit am Parlamentarischen Patenschafts-Programm teilzunehmen.
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