Sechs unbeschreibliche Monate Austausch in Down Under
Es ist schon eine Weile her, dass ich mit meinen zwei Koffern auf dem Flughafen stand und nicht wusste, wie ich mich von meinen Freunden und meiner Familie verabschieden sollte, und doch kommt es mir wie gestern vor. Aus der weißen Winterlandschaft Deutschlands ging es ans andere Ende der Welt nach Australien.
Sechs unbeschreibliche Monate in Down Under zu verbringen, war die beste Entscheidung meines Lebens. Der fast 24-stündige Flug über Singapur nach Brisbane kam mir dank der großen Filmauswahl an Bord gar nicht so lang vor. Auf einmal sah ich wieder Land unter mir, wir setzten auf dem nassen Rollfeld auf und nach einigen Formalitäten saß ich im Auto zu meiner Gastfamilie. Dort angekommen, wurde ich in der besonderen australischen Art und Weise begrüßt, die ich so lieben und leben gelernt habe. Als Erstes zeigten sie mir das Haus, in dem ich von nun an wohnen würde. Mein erster Schultag an der Keebra Park State High School wurde vorerst verschoben, da sich der „Sunshine State“ Queensland mit Dauerregen und Überschwemmungen von seiner besten Seite zeigte.
Mein Austausch führte mich an die wohl multikulturellsten Schule der ganzen Gold Coast. Viele meiner Mitschüler hatten Wurzeln in aller Welt und ich lernte dort mehr Kulturen und Sprachen kennen als in meinem ganzen früheren Leben. Am Anfang wurde ich, die kleine, blonde Deutsche, oft für eine Australierin gehalten – bis man meinen Akzent hörte. Die Schule war ziemlich klein und außer mir gab es nur drei weitere Austauschschüler, von denen einer aus der Schweiz kam, sodass ich kaum Deutsch redete. Um Kontakte zu knüpfen und Freundschaften zu schließen, ging ich häufig auf andere zu, redete viel und beteiligte mich an Gesprächen, sodass ich schnell viele nette Leute kennenlernte. An den Wochenenden ging ich mit meinen neuen Freunden in einen der drei Freizeitparks, zum Shoppen oder an den Strand zum Sonnenbaden oder Surfen. Dort gab es viele typisch blonde, raungebrannte Australier und ich hörte ständig den geliebten „Aussi Slang“. Meine Gastfamilie mochte ich sehr gerne. Wir unternahmen nicht allzu viel miteinander, doch ab und zu ging ich mit meiner 14-jährigen Gastschwester zum Shoppen und einmal nahm uns mein Gastvater mit auf einen Roadtrip entlang der wunderschönen Gold Coast. In der Familie machte jeder sein Ding, was mir dabei half, selbstständiger zu werden. Sie waren trotzdem immer für mich da und für jeden Spaß zu haben – ich hätte sie um nichts auf der Welt eintauschen wollen.
Ein echtes Highlight war mein Trip nach Cairns, wo ich mit anderen Austauschschülern im Regenwald übernachtete, im Outback eine richtige Farm besuchte und am Great Barrier Reef schnorchelte. Diese Woche war eine der besten meines Aufenthalts, doch langsam merkte ich, wie wenig Zeit mir noch blieb. Daher versuchte ich, noch so viel wie möglich zu erleben und die restlichen Wochen zu genießen. Die Schule fiel mir recht leicht und ich verbrachte viel Zeit mit meinen Freunden. Der Abschied war sehr tränenreich, und trotz zahlreicher Heimwehanfälle zu Beginn war dies der schlimmste Moment in dem halben Jahr. Ich habe eine zweite Familie gefunden, eine kleine, nervige Schwester, die mich tröstete, wenn ich Heimweh hatte, oder die ich trösten musste, wenn sie mal traurig war. Nun habe ich Freunde in aller Welt, viel mehr Selbstbewusstsein und Mut für die Zukunft. Ich habe gelernt, dass es überall auf der Welt Menschen gibt, die mich so akzeptieren, wie ich bin. Selbst wenn alles anders und unbekannt ist, findet man immer ein Stückchen Zuhause. Ich werde alles tun, um auf diesen wundervollen Kontinent zurückzukehren. Wer die Chance hat, auch einen Austausch zu machen, sollte sie nutzen, denn man wird die beste Zeit seines Lebens haben!
iSt Internationale Sprach- und Studienreisen GmbH
Christof Feinauer
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