Ehrenamtliches Engagement weltweit
Freiwilligendienste im Ausland 2024 / 2025 / 2026
Freiwillige helfen ehrenamtlich bei sozialen, ökologischen oder kulturellen Projekten mit. Internationale Freiwillige unterstützen die Mitarbeiter:innen vor Ort, indem sie alltäglich anfallende Aufgaben übernehmen und sich mit ihren eigenen Ideen und Vorschlägen in die Projektarbeit einbringen. Oftmals entstehen durch die Arbeit Kontakte zu einheimischen Familien sowie zu anderen internationalen Freiwilligen. In der Regel ist man in Gemeinschaftsunterkünften im Projekt oder in Gastfamilien untergebracht. Viele Organisationen und Vereine bieten die Vermittlung von Freiwilligen in derartige Projekte an.
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FAQ zu Freiwilligenarbeit
Freiwilligenarbeit im Überblick: Optionen – Organisation – Kosten
Ein Freiwilligendienst kann eine große Herausforderung darstellen. Gerade im Bereich sozialer Projekte wird man auf ungewohnte Umstände treffen und Menschen begegnen, denen es finanziell, physisch oder psychisch schlecht geht. Wahrscheinlich kann man sich anfangs noch nicht einmal ausreichend mit ihnen verständigen, da man ihre Sprache nicht spricht – und zugleich nicht erwarten darf, dass sie Englisch verstehen. Anpassungsbereitschaft ist gefragt. Gerade bei Freiwilligendiensten in Entwicklungs- und Schwellenländern ist der gewohnte Alltagskomfort selten gegeben. Man muss bereit sein, ggf. auf die tägliche Dusche, das Surfen im Internet oder eine abwechslungsreiche Ernährung zu verzichten.
Wahre Motivation, Einsatzbereitschaft und Überzeugung für die Sache zählen letztendlich zu den Grundvoraussetzungen eines jeden internationalen Freiwilligendienstes. Über ihre ganz persönlichen Erfahrungen, Eindrücke und Erlebnisse berichten Freiwillige im Stubenhocker. Die Zeitung für Auslandsaufenthalte.
Die überwiegende Mehrheit der Projekte richtet sich an junge Menschen im Alter von 18 Jahren bis Ende 20. Volljährigkeit wird also fast immer vorausgesetzt. Nicht jedes Projekt kommt für jeden potenziellen Freiwilligen infrage. Je nach Arbeitsfeld können bestimmte Vorkenntnisse erwünscht sein (z.B. Fremdsprachenkenntnisse oder fachliches Wissen im Bereich der Pädagogik oder Medizin).
Es gibt Freiwilligendienste, die nur wenige Wochen dauern, andere erstrecken sich über den Zeitraum von mehreren Monaten, einem Jahr oder sogar länger. Möchte man sich für einen finanziell geförderten Freiwilligendienst bewerben, sind Dauer und Ausreisezeitpunkt genau vorgeschrieben. Die Mehrzahl dieser Einsätze hat eine Dauer von sechs oder zwölf Monaten.
Erfahrungsgemäß beginnen die meisten Freiwilligen ihre ehrenamtliche Tätigkeit im Sommer. Das ist der Zeitpunkt, zu dem viele Projekte neue Freiwillige suchen. Der Einstieg ist aber prinzipiell auch zu anderen Jahreszeiten möglich und mitunter vom Projekt im Gastland abhängig.
Einen Freiwilligendienst leisten junge Erwachsene in der Regel in Entwicklungs- und Schwellenländern vor allem in Lateinamerika, Afrika oder Asien. Angeboten werden Freiwilligendienste aber auch innerhalb Europas, z.B. in osteuropäischen Ländern. Vergleichsweise wenige Freiwillige arbeiten in Projekten in Industrienationen wie beispielsweise den USA oder Australien. Für diese Länder gibt es nur relativ wenige Angebote (insbesondere was die geförderten Dienste betrifft).
Freiwilligendienste können diverse inhaltliche Ausrichtungen haben. Grob differenzieren lässt sich zwischen sozialen, ökologischen und kulturellen Arbeitsfeldern. Die Mehrheit der ehrenamtlich im Ausland tätigen jungen Erwachsenen engagiert sich im sozialen Bereich.
Übersicht geförderte Freiwilligendienste zum Download als PDF (Stand Dezember 2023)
– soziale Freiwilligendienste
Eine Reihe an sozialen Projekten konzentriert sich auf das Wohlergehen von Kindern. Ehrenamtlich tätig werden kann man z.B. in Kinderheimen bzw. Waisenhäusern, in Straßenkinderprojekten oder in Schulen und Bildungseinrichtungen. Aber auch andere Projekte im Bereich der Entwicklungsarbeit oder Gesundheitsvorsorge können von Freiwilligen mitbetreut werden. So gibt es Freiwillige, die beim Aufbau einer Infrastruktur mit anpacken oder die Hilfsbedürftige wie alte, kranke oder behinderte Menschen betreuen.
– ökologische Freiwilligendienste
Wer sich im Bereich Natur und Umwelt engagieren möchte, hat im Rahmen eines ökologischen Freiwilligendienstes Gelegenheit dazu. Oft geht es um das Thema Tierschutz und -pflege. Zur Erhaltung der Landschaft werden zudem Einsätze in Nationalparks angeboten.
– kulturelle Freiwilligendienste
Immer mehr im weitesten Sinne kulturelle Projekte wecken das Interesse von Freiwilligen. Tätigkeitsfelder können Kulturzentren, Museen oder Gedenkstätten sein. Je nach Projektausrichtung ist ein Interesse an Geschichte und Politik von Vorteil.
– Workcamps
Bei Workcamps handelt es sich um Kurzzeitfreiwilligendienste, die teilweise auch schon unter 18-Jährigen offenstehen. Zusammen mit anderen jungen Erwachsenen arbeitet man für ein paar Wochen während der Schulferien, zwischen Schulabschluss und dem Beginn der Ausbildung/des Studiums oder während der Semesterferien an einem Projekt im Ausland mit. Mehrheitlich handelt es sich um soziale, pädagogische, ökologische und kulturelle Projektbereiche. Es gibt jedoch weitere Ausrichtungen, die sich den vier genannten Kategorien nicht eindeutig zuordnen lassen. Wer z.B. erst einmal austesten möchte, ob ein langfristiger Freiwilligendienst das richtige Programm ist, hat über die Teilnahme an einem Workcamp Gelegenheit, in die Welt der Freiwilligendienste hineinzuschnuppern.
– Freiwilligendienste für Menschen mit Fachwissen
Theoretische oder praktische Kenntnisse, die im Rahmen einer Ausbildung, eines Studiums oder im Berufsalltag erworben wurden, können sich positiv auf die Bewerbung um einen Freiwilligendienst auswirken. Es gibt sogar Freiwilligendienste die sich explizit z.B. an Medizinstudierende richten.
– Freiwilligendienste für Senioren
Freiwilligendienste aller Art erfreuen sich seit geraumer Zeit mehr und mehr auch dem Zuspruch älterer Menschen. Dies hat dazu geführt, dass viele Organisationen, die Freiwillige entsenden, verstärkt Einsatzmöglichkeiten für Menschen ab 50 Jahren anbieten. Näher informieren kann man sich auf der Seite SeniorenBildungsmesse.de.
Obwohl man sich ehrenamtlich und unentgeltlich für eine Sache einsetzt, ist Freiwilligenarbeit nicht kostenlos durchführbar. Für die An- und Abreise, Versicherung, Unterkunft und Verpflegung sowie ggf. einen Sprachkurs kommt man in der Regel selbst auf – allerdings gibt es Dienste, die finanziell bezuschusst werden.
Formal unterschieden wird zwischen den geförderten internationalen Freiwilligendiensten und den kostenpflichtigen, nicht geförderten, „ungeregelten“ Projekten. Letztgenannte Programme kann man seinen Wünschen und Vorstellungen entsprechend buchen: Man selbst bestimmt Einsatzbereich, Beginn und Dauer des Aufenthalts und lässt sich von der deutschen Entsendeorganisation in ein passendes Projekt vermitteln.
Geförderte Freiwilligendienste werden z.B. vom Bund oder der EU finanziell bezuschusst, wodurch sich die Programmkosten für die Teilnehmer:innen reduzieren. Oft werden die Freiwilligen dazu aufgefordert, einen Spender- oder Unterstützerkreis aufzubauen und auf diesem Weg zusätzliche Gelder zu akquirieren. Wer sich für einen geförderten Dienst bewerben möchte, sollte frühzeitig mit der relativ aufwendigen und zeitintensiven Recherche beginnen. Geförderte Plätze sind sehr nachgefragt und die Bewerbungsfristen können weit vor dem geplanten Ausreisezeitraum liegen. Zudem ist Flexibilität gefragt, da sowohl der Programmbeginn als auch die Dauer vorgegeben sind und man zwar meist, aber nicht immer bestimmen kann, in welches spezifische Projekt es geht.
Agenturen zum Thema Freiwilligenarbeit
Die nachfolgenden Agenturen helfen mit der Vermittlung von Freiwilligenarbeit weltweit. Über den Klick auf die Agenturen erfährst du mehr über sie und ihre Dienstleistungen.
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Ob Auslandsjahr, Schüleraustausch, Sprachkurse, Jugendreisen, Feriencamps, Work & Travel, Freiwilligenarbeit, Au-Pair, Gap Year Programme, Praktika oder Studium im Ausland:
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Erfahrungen in der Freiwilligenarbeit
Lass dich von anderen inspirieren!
Arbeit bei einer Radiostation in Südafrika, Einsatz als Schildkrötenpfleger:in in Sri Lanka oder Deutschunterricht in der Mongolei – die Einsätze in der Freiwilligenarbeit sind ebenso vielfältig wie spannend und herausfordernd. Willst du erfahren, was andere Freiwillige im Ausland erlebt haben und wie ihre Arbeit in Freiwilligenprojekten aussah?
Zusätzlich bieten Bildungsexpert:innen mit aktuellen Themen rund um die Freiwilligenarbeit hilfreiche Informationen. Hier erhältst du einen Einblick in die Freiwilligenarbeit in anderen Ländern und lässt dich vielleicht sogar dazu inspirieren, selbst in die Ferne zu ziehen. Alle Erfahrungsberichte findest du auch im Kompass. Viel Spaß beim Lesen!
Viele weitere Erfahrungsberichte zum Thema Freiwilligenarbeit findest du im Kompass.
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Interview zu Freiwilligenarbeit
3 Fragen an Ivo Thiemann
Bildungsberater bei weltweiser
hat einen Freiwilligendienst in Benin absolviert
1. Welche Aufgaben übernimmt eine Agentur oder Entsendeorganisation?
Jede Organisation sollte ihre Volunteers ausführlich auf ihre Zeit im Ausland vorbereiten. Dazu gehören Einführungsprogramme, Unterstützung bei Formalitäten und Versicherung oder die Organisation der Anreise für zukünftige Teilnehmende. Vor Ort dient dann, speziell bei den geförderten und längerfristigen Freiwilligendiensten, die Einsatzstelle als erster Anlaufpunkt für die Freiwilligen und stellt neben dem Arbeitsplatz auch Unterkunft und Verpflegung sowie eine Ansprechperson vor Ort zur Verfügung. Zudem sollte von der Entsendeorganisation ein begleitendes Seminarprogramm angeboten werden, um sich über Erwartungen und Erfahrungen austauschen zu können.
2. In welchen Ländern und Bereichen lässt sich ein Freiwilligendienst absolvieren?
Lehrassistenz an einer Grundschule in Südafrika, ein Fußballprojekt in Osteuropa oder Arbeiten in einem Nationalpark in Südamerika: Motivierten Freiwilligen steht eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten offen – und das weltweit. Die meisten Freiwilligen sind im sozialen Bereich tätig, z.B. in Einrichtungen für Kinder und sozial benachteiligte Menschen. Andere Freiwillige bringen sich in ökologische Projekte ein und helfen bei der Pflege von Naturschutzgebieten oder engagieren sich bei Tierschutzprojekten. Darüber hinaus wecken auch kulturelle Aufgabengebiete in Museen oder Gedenkstätten das Interesse von Freiwilligen.
Ein Großteil der Freiwilligenarbeit findet in Afrika, Asien oder Lateinamerika, aber auch innerhalb Europas statt. Beliebte Einsatzländer sind beispielsweise Indien, Südafrika, Tansania, Ghana sowie Peru, Bolivien und Argentinien. Freiwillige, die sich in westlichen Industrienationen engagieren möchten, zieht es vor allem nach Großbritannien, Frankreich und in die USA.
3. Wie sehen die Bewerbungsverfahren für einen solchen Einsatz aus?
Das unterscheidet sich zwischen den geförderten und den nicht-geförderten oder flexiblen Einsatzstellen. Bei flexibler Freiwilligenarbeit bewirbt man sich bei den Anbieter:innen und Agenturen und kann das Projekt, das Zielland und die Dauer des Aufenthaltes relativ frei wählen. Um einen der begrenzten Plätze in einem geförderten Programm zu erhalten, durchlaufen Freiwillige hingegen ein Auswahlverfahren mit Bewerbung bei einer Entsendeorganisation und persönlichem Kennenlerngespräch sowie Orientierungsworkshops. Je nach Organisation können sich Freiwillige entweder um einen konkreten Einsatzplatz bzw. für ein bestimmtes Projekt bewerben oder sie erhalten nach einem persönlichen Kennenlernen einen Projektvorschlag, der ihre Fähigkeiten und Wünsche berücksichtigt.