Die Kinder der Gastfamilie betreuen
Ausreise 2024 / 2025 / 2026
Ein:e Au-Pair lebt für mehrere Monate in einer Gastfamilie und ist unter der Woche tagsüber und vereinzelt auch an den Abenden oder am Wochenende für die Kinderbetreuung zuständig. Im Gegenzug stellt die Familie Unterkunft und Verpflegung und zahlt ein festgelegtes Taschengeld. Organisationen können bei der Vermittlung eines Au-Pair-Platzes helfen.
Die Familienstrukturen der Gastfamilien variieren: Die Anzahl und das Alter der Kinder ist verschieden, es gibt Großfamilien und alleinerziehende Mütter oder Väter. In der Regel wählen sich Gastfamilie und Au-Pair gegenseitig aus und nehmen telefonisch Kontakt zueinander auf, um herauszufinden, ob die Chemie stimmt.
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FAQ zu Au-Pair
Au-Pair im Überblick: Optionen – Organisation – Kosten
Anders als die meisten Programme, die sich an Schulabgänger:innen, Auszubildende oder Studierende richten, bietet das Au-Pair-Programm Gelegenheit, Mitglied einer Familie zu werden und so auf besonders intensive Weise in den Alltag im Gastland einzutauchen. Zwar arbeitet man für die Gastfamilie, indem man die Kinderbetreuung übernimmt. Stimmt jedoch die Chemie, verbringen Au-Pair und Familie durchaus viel Freizeit miteinander – sei es abends vor dem Fernseher, bei einer Grillparty am Wochenende oder sogar bei einem gemeinsamen Urlaub. Andererseits ist man jedoch immer wieder auch auf sich allein gestellt und kann nicht erwarten, dass die Eltern nach einem anstrengenden Arbeitstag bestens gelaunt und voller Energie nach Hause kommen.
Wer Familienanschluss sucht und dabei bereit ist, sich anzupassen, Regeln zu akzeptieren und zudem Spaß an der Arbeit mit (kleinen) Kindern und Jugendlichen hat, der wird sich als Au-Pair wohlfühlen. Kontakt zu Gleichaltrigen hat man primär über den Austausch mit anderen Au-Pairs in der Region; möglicherweise über den Besuch eines Sprach- und College-Kurses. Über ihre ganz persönlichen Erfahrungen, Eindrücke und Erlebnisse berichten Au-Pairs im Stubenhocker. Die Zeitung für Auslandsaufenthalte.
Ein Au-Pair muss volljährig sein – aber nicht notwendigerweise weiblich. Junge Männer können ebenfalls als Au-Pair ins Ausland gehen. Für fast alle Au-Pair-Programme muss der Nachweis erbracht werden, dass man über Erfahrungen im Bereich des Babysitting, der Kinderbetreuung oder in der Jugendarbeit verfügt. Als Referenz kann mitunter auch ein Praktikum in einer Tageseinrichtung für Kinder dienen. Am besten erkundigt man sich frühzeitig, wie umfangreich die Erfahrungen sein müssen und in welcher Form die Referenzen eingereicht werden sollten. Der Besitz des Führerscheins ist nicht Pflicht, wird jedoch von vielen potenziellen Gastfamilien verlangt.
Als Au-Pair kann man je nach Gastland für drei bis zwölf Monate bei einer Gastfamilie leben und arbeiten. Achtung: In den USA beträgt die Mindestdauer des Programms ein Jahr. Manche Au-Pairs entscheiden sich vor Ort sogar für die Verlängerung von einem auf zwei Jahre. Wer ausschließlich etwas für die Zeit zwischen Schulabschluss und Studien- oder Ausbildungsbeginn sucht, kann zwischen Mai und Ende August für circa zwei bis drei Monate als Sommer-Au-Pair ins Ausland gehen. Diese Option besteht auch für die USA (nur ein halbes Jahr ist dort eben nicht realisierbar). Eine mögliche Alternative zum Sommer-Au-Pair ist die Option Feriencamp-Betreuer:in z.B. in Nordamerika.
Erfahrungsgemäß beginnen die meisten deutschen Au-Pairs ihre Tätigkeit im Juli oder August, da es sie gleich nach dem Schulabschluss ins Ausland zieht. Das ist zugleich der Zeitpunkt, zu dem insbesondere Familien in Europa und den USA neue Au-Pairs einstellen, da in den Ländern zwischen Juli und September das neue Kindergarten- und Schuljahr beginnt und die großen Ferien vorbei sind. Der Einstieg ist aber prinzipiell auch zu anderen Jahreszeiten denkbar.
Das typische Zielland deutscher Au-Pairs sind die USA. Beliebt sind darüber hinaus vor allem europäische Länder wie Großbritannien, Irland, Frankreich oder Spanien sowie Australien und Neuseeland. Au-Pair-Aufenthalte in Lateinamerika, Afrika oder Asien sind sehr untypisch. In Kanada kann man nur dann als Au-Pair tätig werden, wenn man berufliche Erfahrungen im Erziehungswesen oder Pflegebereich nachweisen kann. Die einzige Ausnahme stellen derzeit Demi-Pair-Programme in Kanada dar, die vereinzelt angeboten werden.
– Der Au-Pair-Klassiker
Das klassische Au-Pair-Programm sieht wie folgt aus: Man arbeitet circa 35 Stunden pro Woche, übernimmt in dieser Zeit die Verantwortung für die Kinder und erledigt leichte Tätigkeiten im Haushalt. Manche Agenturen ermöglichen einen Zusatzverdienst durch Au-Pair-Plus-Programme, die das Erledigen von Aufgaben im Haushalt wie Putzen finanziell entgelten. In den USA gibt es darüber hinaus die Option, den Au-Pair-Aufenthalt mit der Einschreibung an einem nahe gelegenen College zu verbinden. Unter der Woche werden dort ein oder zwei Kurse besucht, die das Hineinschnuppern in den Hochschulalltag und das Zusammentreffen mit amerikanischen Studierenden ermöglichen.
– Demi-Pair
Vor allem in Australien und Neuseeland aber auch in Kanada werden so genannte Demi-Pair-Programme angeboten, die den regelmäßigen Besuch einer Sprachschule beinhalten. Demi-Pairs arbeiten weniger Stunden und nehmen mehrmals die Woche an einem Sprachkurs teil, um ihre Fremdsprachenkenntnisse gezielt zu vertiefen. In europäischen Ländern und in den Vereinigten Staaten ist die Verbindung von Au-Pair-Aufenthalt und Sprachkurs ebenfalls oft möglich – allerdings nicht in der Intensität wie bei einem offiziellen Demi-Pair-Aufenthalt.
– Au-Pair für Menschen mit Berufserfahrung
Ausgebildete Krankenpfleger:innen, Erzieher:innen und Pädagog:innen können sich für die Au-Pair-Varianten Au-Pair Professional oder Elite (z.B. USA) oder Live-in Caregiver (Kanada) entscheiden und – anders als „klassische“ Au-Pairs – damit Geld verdienen.
– Feriencamp-Betreuer:in
In den USA nehmen viele Kinder und Jugendliche während der langen Schulferien im Sommer an Feriencamps teil. Für die Betreuung werden jedes Jahr auch internationale Camp-Counselor gesucht, die die Freizeitgestaltung z.B. im Bereich Sport, Musik oder Kunst übernehmen und Ansprechpartner:innen für alle möglichen Belange sind. Als Feriencamp-Betreuer:in ist man in der Regel rund um die Uhr mit seinen Schützlingen zusammen und wohnt auf dem Gelände des Ferienlagers.
– Au-Pair für Senioren
Senioren ab etwa 50 Jahren haben mittlerweile ebenfalls Gelegenheit, als Au-Pair ins Ausland zu gehen und ihre Gastfamilie sozusagen als „Oma auf Zeit“ zu begleiten. Vielleicht sind die eigenen Kinder aus dem Haus oder man ist alleinstehend und sucht Familienanschluss und eine neue Herausforderung? In diesem Fall mag ein Au-Pair-Aufenthalt genau das richtige sein, um eine andere Kultur kennen zu lernen oder seine Sprachkenntnisse aufzufrischen. Näher informieren kann man sich auf der Seite SeniorenBildungsmesse.de.
Die Kosten für einen Au-Pair-Aufenthalt sind – gerade im Vergleich zu anderen Auslandsaufenthalten – relativ gering. Je nach Agentur und Wunschland betragen die reinen Programmkosten inklusive Versicherung zwischen 180 und etwa 1.300 Euro. Im Fall USA zahlt die Gastfamilie die An- und Abreise. In europäische Länder reist man für kleines Geld mit der Bahn oder einem günstigen Billigflug. Flüge nach Australien und Neuseeland sind mit relativ hohen Kosten verbunden und müssen selbst gezahlt werden. Unterkunft und Verpflegung stellt die Gastfamilie. Zudem erhält jedes Au-Pair eine festgelegte Summe, die allerdings keiner Bezahlung entspricht sondern lediglich einem Taschengeld gleichkommt.
Anbieter Au-Pair
Die nachfolgenden Agenturen bieten dir die Vermittlung von Au-Pair-Aufenthalten weltweit. Über den Klick auf die Agenturen erfährst du mehr über sie und ihre Dienstleistungen.
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Au-Pair Erfahrungen
Ehemalige Au-Pairs berichten von ihren Erfahrungen im Ausland
Als Fremde kommen und als Familienmitglied gehen: Als Au-Pair lebt man bei einer Gastfamilie im Ausland und erlebt hautnah den Alltag einer anderen Kultur und Sprache. Mit Kindern, Haushalt und allem, was dazu gehört. Die Autor:innen unserer Au-Pair-Erfahrungsberichte erzählen von ihren Auslandsabenteuern abseits touristischer Pfade.
Als Au-Pair ins Ausland zu gehen, ermöglicht jede Menge einzigartige Erfahrungen. Neben der Verbesserung der Sprachkenntnisse bietet ein Aufenthalt ein einmaliges Erlebnis, das nicht nur deinen kulturellen Horizont erweitert, sondern dich auch persönlich reifen lässt. Alle Erfahrungsberichte findest du auch im Kompass. Viel Spaß beim Lesen!
Viele weitere Erfahrungsberichte zum Thema Au-Pair findest du im Kompass.
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Interview zu Au Pair
3 Fragen an Marcus Grobe
Bildungsberater bei weltweiser
1. Welche Aufgaben übernimmt eine gute Au-Pair-Organisation?
Eine gute Organisation bereitet die Au-Pairs ausführlich auf ihre Zeit im Ausland vor. Sie unterstützt zukünftige Teilnehmer:innen zum Beispiel bei Visa-Formalitäten, Versicherungsangelegenheiten oder der Organisation der Anreise. Bei Problemen im Gastland sollte es neutrale Ansprechpartner:innen vor Ort geben. Im Vordergrund steht sicherlich eine sorgfältige Auswahl der Gastfamilien und der Au-Pairs. In Deutschland dient die Au-Pair Society e.V. als Anlaufstelle für Fragen rund um das Au-Pair Programm. Auf internationaler Ebene legt die International Au Pair Association (IAPA) verschiedene Standards für Au-Pair Aufenthalte fest.
2. Mit welchen Kosten muss ich bei einem Au-Pair Programm rechnen und wie viel kann ich verdienen?
Je nach Organisation und Wunschland betragen die reinen Programmkosten inklusive Versicherung zwischen 150 und 800 Euro. Die Gastfamilien kommen für die Unterkunft, Verpflegung und das Taschengeld auf. Au-Pair Programme in Europa und Amerika sind vergleichsweise günstig. Im Fall des klassischen Au-Pair-Ziels USA werden die Kosten für den Hin- und Rückflug von der amerikanischen Familie übernommen. Das wöchentliche Taschengeld ist auf 195,75 US-Dollar festgelegt, was etwa 150 Euro pro Woche entspricht.
3. Wie kann ich mich am besten auf einen Au-Pair Aufenthalt vorbereiten und wie sehen die Teilnahmevoraussetzungen aus?
Die Teilnehmer:innen arbeiten in der Regel circa 35 Stunden pro Woche. Sie übernehmen die Verantwortung für die Kinder und erledigen leichte Tätigkeiten im Haushalt. Zu den Grundvoraussetzungen gehört, dass man über ausreichend Erfahrung im Bereich der Baby- bzw. Kinderbetreuung oder in der Jugendarbeit verfügt. Darüber hinaus muss man mindestens 18 Jahre alt sein, bei den meisten Programmen über einen Führerschein und über gute Sprachkenntnisse verfügen.