Sprachreisen

Sprachen 2024 / 2025 / 2026 lernen, wo sie gesprochen werden

weltweiser · Sprachreisen · Fremdsprachen · Kultur · Ausland

Sprachreisen dienen der Vertiefung bzw. dem Erwerb von Fremdsprachenkenntnissen durch Sprachunterricht und dem Kennenlernen von Kultur und Alltag des Gastlandes. Da der Sprachreisemarkt groß und vielfältig ist, unterscheiden sich die einzelnen Angebote in ihrer Ausrichtung und ihrem Rahmenprogramm zum Teil sehr voneinander. Die Mehrheit der angebotenen Sprachreisen verfolgt das Ziel, die bereits vorhandenen Sprachkenntnisse der Teilnehmenden aufzufrischen bzw. zu verbessern. Es gibt jedoch auch Kursangebote für Anfänger:innen, die eine neue Sprache erlernen möchten. Unterkommen kann man je nach Alter und Land bei einer Gastfamilie (oft auch zusammen mit einem anderen Gast), in einem Wohnheim, einem Internat, in einer Wohngemeinschaft oder einem Apartment. Seltener wird die Unterkunft in einem Hotel angeboten.

Vor der Planung einer Sprachreise empfiehlt es sich darüber nachzudenken, welches Ziel man verfolgt: Steht der Fremdsprachenerwerb im Vordergrund oder das Vergnügen und somit das Freizeitprogramm?

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FAQ zu Sprachreisen

Sprachreisen im Überblick: Optionen – Organisation – Kosten

Was bringt eine Sprachreise?

Schülersprachreisen dienen zum einen natürlich der Vertiefung der Fremdsprachenkenntnisse. Darüber hinaus können sie Jugendlichen aber auch als Ansporn dienen, in der Schule zukünftig mehr Engagement zu zeigen, wenn es z.B. um das Vokabelpauken geht. Das aktive Erleben und praktische Anwenden einer Fremdsprache in dem Umfeld, in dem sie gesprochen wird, kann motivierend wirken. Für viele Jugendliche ist eine Sprachreise jedoch noch mehr: Für manche Schüler:innen ist es der erste Urlaub ohne Eltern, sie lernen selbstständiger zu werden. Andere Jugendliche finden Gefallen am Auslandsaufenthalt und werden über eine Feriensprachreise an das Thema mehrmonatiger Schüleraustausch herangeführt.

Ab 18 Jahren lassen sich Sprachaufenthalte mit vielen Programmen wie z.B. Au-Pair, Praktika, Freiwilligendiensten oder Work and Travel kombinieren. Man kann selbst festlegen, welche Dauer und Intensität der Sprachkurs haben soll. Manchen dient ein Sprachaufenthalt im Ausland der Vorbereitung auf ein Studium oder der gezielten Weiterqualifizierung fürs Berufsleben.

Über ihre ganz persönlichen Erfahrungen, Eindrücke und Erlebnisse berichten Sprachreise-Teilnehmer:innen im Stubenhocker. Die Zeitung für Auslandsaufenthalte.

Was sind die Voraussetzungen für die Teilnahme an einer Sprachreise?

Um an einer Sprachreise oder einem allgemein ausgerichteten Sprachkurs teilnehmen zu können, muss man keine besonderen Voraussetzungen erfüllen. Zu Beginn des Sprachkurses findet üblicherweise ein Einstufungstest statt. So wird gewährleistet, dass die Teilnehmer:innen einer Lerngruppe ein vergleichbares Sprachniveau haben. Natürlich kann man sich nur für Sprachreisen anmelden, die sich an die eigene Altersgruppe richten. Aber das versteht sich ja von selbst.

Strebt man an, den Sprachkurs mit einem offiziellen Sprachzertifikat wie z.B. dem IELTS oder TOEFL abzuschließen oder handelt es sich um einen Sprachkurs, der fachspezifisch angelegt ist oder der auf ein Hochschulstudium im Ausland vorbereitet, dann ist es üblich, dass man im Rahmen der Anmeldung bereits ein festgelegtes Fremdsprachenniveau nachweisen muss. So wird sichergestellt, dass man erfolgreich „mithalten“ kann.

Wie lange dauert eine Sprachreise?

Die große Mehrheit der Sprachreisen für Schüler:innen dauern zwei oder drei Wochen. Im Bereich der Erwachsenensprachreisen kann die Dauer variieren. Es gibt kurze Sprachreisen, z.B. für Berufstätige, aber auch mehrwöchige oder mehrmonatige Programme. Die Sprachkurse, die über mehrere Monate laufen, richten sich insbesondere an Abiturient:innen, die ein solch intensives Sprachstudium als Gap Year nutzen. Der Sprachreisemarkt ist äußerst vielfältig: Für jede Zielgruppe und (fast) jedes Bedürfnis gibt es ein passendes Sprachkurs-Programm.

Wann kann man Sprachreisen machen?

Sprachreisen für Schüler:innen werden vor allem während der Sommerferienzeit angeboten. Man findet aber durchaus auch Programme für die Oster- und Herbstferien.

Der Einstieg in einen Sprachkurs steht Teilnehmenden an einer Erwachsenensprachreise das ganze Jahr über offen. Die meisten ausländischen Sprachschulen und Sprachinstitute nehmen immer montags, also zu Wochenbeginn, neue Sprachschüler:innen auf. Reist man als Gruppe, sind die Termine der Sprachreise natürlich vorgegeben.

Was sind typische Zielländer für eine Sprachreise?

Bei deutschen Kindern und Jugendlichen sind Großbritannien (vorrangig England) und Malta die mit Abstand beliebtesten Zielländer. Da die Anreise kurz und die Reisekosten vergleichsweise gering sind, zieht ein Großteil der deutschen Sprachschüler:innen für kürzere Sprachreisen das europäische Ausland in Übersee vor. Möglich ist die Teilnahme an Sprachkursen jedoch genauso in den USA, Kanada, Australien oder Neuseeland sowie in nicht-englischsprachigen Ländern. Wer einen längeren Sprachaufenthalt im Ausland plant, entscheidet sich häufig für ein Gastland außerhalb Europas.

Welche Varianten von Sprachreisen gibt es?

– Klassische Schüler:innen- und Erwachsenensprachreisen
Sprachreisen können sich in Bezug auf folgende Aspekte unterscheiden: Unterrichtsform, Zusammensetzung des Kurses und Kursniveau, Lehrpersonal, Anzahl der Wochenstunden, Kursinhalte und Rahmenprogramm. Die „klassische“ Sprachreise beinhaltet drei oder vier Unterrichtsstunden pro Tag plus Hausaufgaben und ein Freizeitprogramm, das sportliche oder kulturelle Aktivitäten und Ausflüge in die Umgebung oder in nahe gelegene Städte umfasst.

Unterschieden wird zwischen Einzel- und Gruppenunterricht. Einige Sprachreiseveranstalter:innen bzw. Sprachinstitute bieten Privatstunden an – entweder anstelle von oder in Ergänzung zum Unterricht in der Gruppe. Einzelunterricht ist teurer, da die Lehrenden nur einzelne Schüler:innen betreut und somit intensiv auf die Bedürfnisse und Schwächen des Sprachkursabsolventen eingegangen werden kann. Beim Gruppenunterricht sollte darauf geachtet werden, dass die Zusammensetzung des Kurses bezüglich des Leistungsstands der Kursteilnehmenden homogen ist. Wichtig ist zudem, dass die Teilnehmendenanzahl überschaubar bleibt: Je weniger Sprachkursschüler:innen, desto effektiver der Unterricht. Ein „Nationalitätenmix“ der Teilnehmenden motiviert Sprachschüler:innen, die Fremdsprache in den Pausen und in der Freizeit wirklich anzuwenden.

– Sprachreisen mit spezieller Ausrichtung
Neben allgemeinen Sprachkursen, die oft als „Standardkurse“ bezeichnet werden, gibt es Unterrichtsangebote mit einer speziellen Ausrichtung. Als zukünftige Abiturient:innen kann man einen Kurs buchen, der gezielt auf das deutsche Abitur vorbereitet. Oder man entscheidet sich dazu, seine Sprachreise mit dem Erwerb eines offiziellen Sprachzertifikats wie dem IELTS, dem TOEFL, dem Cambridge Certificate oder dem Spanischzertifikat D.E.L.E abzuschließen. Einige Sprachkurse vermitteln den Teilnehmenden Fachvokabular oder Geschäftssprache, wie z.B. Business English.

– Demi-Pair als Alternative
Vor allem in Australien und Neuseeland werden so genannte Demi-Pair-Programme angeboten, die den regelmäßigen Besuch einer Sprachschule mit einem Au-Pair-Aufenthalt verbinden. Demi-Pairs arbeiten als Au-Pair in ihrer Gastfamilie, nehmen aber zugleich mehrmals die Woche an einem Sprachkurs teil, um ihre Fremdsprachenkenntnisse gezielt zu vertiefen. Mindestalter: 18 Jahre.

– Homestay als Alternative
Die Bezeichnung „Homestay“ steht für „Familienaufenthalt“. Jugendliche erhalten die Gelegenheit, für ein paar Wochen das Leben und den Alltag einer Familie kennen zu lernen. Die Programme variieren je nach Land und Anbieter. Der klassische Homestay beschränkt sich auf den reinen Gastfamilienaufenthalt. Die Jugendlichen nehmen an den Familienaktivitäten teil, müssen sich zugleich aber darüber bewusst sein, dass die Familien ihrem Alltag nachgehen und somit nicht den ganzen Tag für sie da sind. Als Familienmitglied auf Zeit wird von den Jugendlichen erwartet, dass sie sich auch eigenständig beschäftigen können, sich an Familienregeln halten und ggf. kleinere Arbeiten im Haushalt übernehmen. Die Kurzaufenthalte dauern zwischen zwei und vier Wochen, es werden jedoch vereinzelt kürzere oder längere Familienaufenthalte angeboten. Übrigens gibt es auch Homestay-Aufenthalte für Erwachsene.

– Jugendbegegnungen als Alternative
Bei einer internationalen Jugendbegegnung, vereinzelt auch Jugendaustausch genannt, treffen sich junge Menschen aus mehreren Ländern. Die meist ein- bis dreiwöchigen Begegnungen richten sich an Teenager und junge Erwachsene bis Mitte 20. Der kulturelle und gedankliche Austausch steht im Vordergrund und der Aspekt der erlebten Völkerverständigung spielt eine große Rolle. Die Fremdsprache wird also nicht gezielt aufgefrischt, sondern im Umgang miteinander angewendet. Ziel einer Jugendbegegnung: Mögliche Vorurteile sollen abgebaut und gegenseitige Anerkennung gefördert werden. Da dies auf den verschiedensten Ebenen realisiert werden kann, gibt es eine große Vielfalt und diverse Umsetzungen internationaler Jugendbegegnungen.

– Sprachreisen für Senioren
Die meisten Anbieter:innen für Fremdsprachenkurse haben sich auf die unterschiedlichen Ansprüche und Bedürfnisse von Älteren eingestellt und bieten dementsprechend speziell zugeschnittene Kurse für die Zielgruppe 50+ an. Näher informieren kann man sich auf der Seite SeniorenBildungsmesse.de.

Wie teuer ist eine Sprachreise?

Die Kosten lassen sich schwer beziffern, da sie von der Dauer, der Ausrichtung und Intensität des Kurses sowie dem Sprachreiseziel abhängig sind. Zudem macht es preislich einen Unterschied, ob man sich für die Unterbringung in einer Gastfamilie, in einem Wohnheim, einer WG oder einem Hotel entscheidet. Für eine „durchschnittliche“ Sprachreise für Schüler:innen in das klassische Zielland England liegen die Programmkosten (inkl. An- und Abreise, Unterkunft und Verpflegung) bei etwa 1.200 bis 1.800 Euro für zwei Wochen. Für längere Sprachreisen oder Sprachaufenthalte in Übersee müssen mehrere Tausend Euro Programmkosten einkalkuliert werden.

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Erfahrungen von Sprachschüle:innen

Sprachschüler:innen berichten von ihren Erfahrungen im Ausland

Sprachkenntnisse sind heutzutage in der globalisierten Welt unabdingbar. Sowohl für die berufliche Karriere sind sie oft von Vorteil, aber auch privat eröffnen sie einem neue Wege. Wer seine Schulkenntnisse in Englisch aufbessern möchte, eine andere Sprache vertiefen oder neu erlernen möchte, hat hierzu verschieden Möglichkeiten. Mit einer Sprachlern-App oder Abendkursen kann man sich gute Grundkenntnisse aneignen, aber am besten lernt man eine Sprache immer noch da, wo sie tagtäglich gesprochen wird.

Dafür empfehlen sich Sprachreisen in die Länder selbst, wo man sich den ganzen Tag mit der Fremdsprache umgibt und sie somit viel intensiver erleben kann als Zuhause. Seine Sprachreise kann man sich meistens sehr individuell zuschneidern lassen. Dauer, Stundenumfang des Sprachkurses, Unterbringung und Freizeitgestaltung sind flexibel. Auf dieser Seite berichten ehemalige Sprachschüler:innen von ihren Erfahrungen im Ausland und geben hilfreiche Tipps für die Organisation einer Sprachreise.

Viele weitere Erfahrungsberichte zum Thema Sprachreisen findest du im Kompass.

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Interview zu Sprachreisen

3 Fragen an Marcus Grobe

Bildungsberater bei weltweiser
war auf Sprachreise in Spanien

weltweiser · Marcus Grobe · Projektkoordinator · weltweiser-Team

1. Woran erkennt man eine gute/seriöse Organisation?

Auf dem deutschen Sprachreisemarkt agieren mehr als 150 Anbieter. Da fällt es schwer, die richtige Wahl zu treffen. Die Veranstalter:innen sollten nicht zögern, mit Details wie Namen, Adresse, Ausstattung und Betreuungsstruktur der Sprachschule offen umzugehen und auf Wunsch Kontakte zu ehemaligen Teilnehmer:innen herzustellen. Angaben zu den Unterrichtsinhalten, zu den Teilnehmendenzahlen und Hinweise zur Qualifizierung des Lehrpersonals können erwartet werden. Eine Klassenstärke von 10 bis 12 Schüler:innen und ein ausgeglichener Nationalitätenmix der Lernenden bieten optimale Voraussetzungen.

2. Welche Programmvarianten gibt es?

Sprachreisen können sich in Bezug auf folgende Aspekte unterscheiden: Unterrichtsform, Zusammensetzung des Kurses und Kursniveau, Lehrpersonal, Anzahl der Wochenstunden, Kursinhalte und Rahmenprogramm. Die „klassische“ Sprachreise beinhaltet drei bis vier Unterrichtstunden täglich, Hausaufgaben und Freizeitprogramm. Darüber hinaus werden Kurse mit deutlich mehr Unterrichtsstunden angeboten, beispielsweise Kurse, die auf das Abitur oder auf Englischsprachtests vorbereiten. Auch Sprachreisen, bei denen man zusätzlich z.B. Surfen, Golfen, Theater spielen oder Kochen lernt, können gebucht werden.

3. Mit welchen Kosten muss ich bei einer zweiwöchigen Sprachreise rechnen?

Eine Sprachreise kostet je nach Dauer, Zielland, Programmvariante und Unterbringungsart meist mehr als Tausend Euro. Für eine „klassische“ Schülersprachreise nach England liegen die  Programmkosten (inkl. An- und Abreise, Unterkunft und Verpflegung) bei 1.200 bis 2.000 Euro für zwei Wochen.

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